Wie wahrscheinlich ist ein Blackout und wären wir darauf vorbereitet?

Elektrizität ist heute kaum noch aus unserem Leben wegzudenken. Nahezu alles, was wir nutzen, funktioniert mit Strom und wir haben uns so sehr daran gewöhnt, dass wir ihn als etwas Selbstverständliches ansehen. Doch das ist er bei weitem nicht. Wie abhängig wir von unserer Stromversorgung sind, merkt man vor allem dann, wenn sie einmal nicht funktioniert. Und tatsächlich haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass es durchaus immer wieder zu Pannen und Ausfällen kommen kann. Nicht nur in Entwicklungsländern, sondern auch bei uns. 

Experten für Stromausfälle erwarten einen solchen Ausnahmezustand innerhalb der nächsten 5 Jahre. Ihrer Meinung nach muss die europäische Stadt- und Landbevölkerung auf die herausfordernden Stunden, Tage oder Wochen ohne Stromversorgung in der elektrifizierten Gesellschaft gut vorbereitet sein. Stellen Sie sich das wie einen 14-tägigen Campingurlaub vor. Wasser – Lebensmittel – Medikamente – Campingkocher – Taschenlampe – Powerbank für das Smartphone für das Radio, und schon ist man einigermaßen ausgerüstet. Noch vor einigen Jahren wurden Menschen, die sich bewusst auf derartige Szenarien vorbereitet haben, häufig für verrückt, überängstlich oder gar paranoid erklärt, doch inzwischen wächst die Zahl der sogenannten “Prepper” immer mehr an und die Akzeptanz in der Bevölkerung steigt. Wenn faktisch kann niemand mehr von der Hand weisen, dass die Szenarien, auf die sich die Prepper vorbereitet nicht nur möglich, sondern durchaus wahrscheinlich sind.

Warum steigt die Wahrscheinlichkeit von Stromausfällen?

Es ist die deutsche Energiewende, die Deutschland – wie auch die Nachbarstaaten – verwundbar macht. Nach und nach werden die großen Kraftwerke, die die Wind- und Solaranlagen ständig unterstützt haben, abgeschaltet. Selbst Hollands und Dänemarks Stromversorgung ist nur deshalb stabil, weil benachbarte Kraftwerke einspringen, wenn Wind- und Wetterstrom nicht verfügbar sind.

Klimaorganisationen fordern, dass die deutschen Kohlekraftwerke so schnell wie möglich und nicht erst 2038 abgeschaltet werden. 

Die Öffentlichkeit hat keine Vorstellung von den Risiken der kommenden Jahre, da die Medien nur ungern über unangenehme Realitäten berichten, wenn es um Deutschland als „grüne Supermacht“ und „Gewinnernation“ geht. Es macht mehr Spaß, über die Stromerzeugung von Windrädern bei stürmischem Wetter zu sprechen. Sie schweigen, wenn Sie nichts Gutes über die Maschinerie der dänischen Windindustrie zu sagen haben, verbreiten aber Angst und Schrecken mit Ankündigungen über eine mögliche Klimakatastrophe in unbestimmter Zukunft.

Wie kommt es zu der Fehleinschätzung in den Medien?

Viele Journalisten haben vielleicht nicht ganz verstanden, wie das Stromnetz funktioniert. Man muss jedoch kein Diplomingenieur sein, um die Grundlagen der Energieversorgung zu verstehen. Eine sehr einfache Tatsache ist, dass eine Stromleitung nicht über ein mechanisches Pumpsystem wie die Wasserpumpe auf Urgroßvaters Bauernhof versorgt werden kann. Aber genau so verhalten sich die Windturbinen im Verhältnis zum Stromnetz. Die Rotorblätter „pumpen“ sich bei Wind los und bleiben stehen, wenn die Mechanik nicht durch den Wind angetrieben wird. Aber der Strom muss ständig fließen, denn das System ist sehr anfällig und verträgt keine Unterbrechungen und schwankenden Lasten. Genau aus diesem Grund ist die Stromversorgung der Industrieländer von wetterabhängigen Kraftwerken abhängig. Wind- und Solarkraftwerke benötigen eine ständige Unterstützung, um das Netz stabil zu halten.   

Was macht die erneuerbaren Energien so unsicher? 

Der Wind hat die Fähigkeit, in kürzester Zeit abzuflauen, während die Kraftwerke einige Zeit brauchen, um wieder in Gang zu kommen. Werden sie ausgeschaltet, kommt es zu einem Blackout, bei dem der Großteil der Energie plötzlich verschwindet.

Deutschland setzt seine Energiewende ohne Sicherheitsnetz um. Die Regierung stützt sich auf die Nachbarländer, die wahrscheinlich helfen werden. Die Analysen zeigen, dass diese Schätzung unrealistisch ist. Bald wird sich zeigen, wie das System mit dem Mangel an Energie zurechtkommt. 

In der kommenden Zeit sollen immer mehr Reaktoren vom Netz genommen werden. Zusammengerechnet fehlen dann aber fast 10.000 MW Leistung im deutschen Netz, das natürlich mit den Nachbarländern verbunden ist.

Dies ist nur der Anfang des besorgniserregenden Mangels an zuverlässiger Energie. Bislang haben Kohlekraftwerke die Stromproduktion stillgelegter Kernkraftwerke ersetzt, doch dies ist ja nicht eigentlich der Sinn und Zweck einer Energiewende. Deshalb sind Kohlekraftwerke auch das Hassobjekt grüner Politiker und Klimaorganisationen.

Bis zum Jahr 2038 sollen alle Kohlekraftwerke stillgelegt werden, aber eine künftige Regierung könnte als Reaktion auf die Forderungen von Klimaorganisationen einen früheren Ausstieg beschließen. 

Pläne ändern sich

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel mag eine ganz andere Meinung zu den Plänen für eine Energiewende gehabt haben, aber das ist 11 Jahre her. Damals bezeichnete sie die Schließung von Atom- und Kohlekraftwerken als lächerlich.

Zitat: „Stattdessen ist es sinnvoll, alte Kohlekraftwerke durch neue mit höherem Wirkungsgrad zu ersetzen und so einen „geordneten Übergang“ zu schaffen. Deutschland macht sich „lächerlich“, wenn es sich „wohlfühlen“ will, indem es Atom- und Kohlekraftwerke abschaltet und gleichzeitig aus denselben Energiequellen erzeugten Strom aus den Nachbarländern importiert“.

Sinnvoll wäre es hingegen, alte Kohlekraftwerke durch neue mit höherem Wirkungsgrad zu ersetzen und so eine geregelte Umstellung zu schaffen. Deutschland mache sich lächerlich, wenn es ein gutes Gewissen haben will, indem es Atom- und Kohlekraftwerke abschaltet und gleichzeitig Strom aus den Nachbarländern importiert, der aus denselben Energieformen gewonnen wird.

Das war 2008. Seither hat sich viel verändert und das mag zum Teil auch sehr positiv sein, denn im Grunde spricht ja nichts gegen ein höheres Umweltbewusstsein bei unseren Politikern. Aber dennoch sind die neuen Pläne besorgniserregend und kritisch zu betrachten. Die Bevölkerung sollte sich also in den kommenden Jahren auf einige unangenehme Überraschungen einstellen. Einige haben jedoch bereits damit begonnen, einen Mangel an Realismus in Bezug auf das Stromsystem der Zukunft zu vermuten. Wie wird es funktionieren, wenn Elektroautos Strom aus einem System abzapfen, das auch Haushalte, Unternehmen, Ampeln, die Computer und Smartphones des Landes, Institutionen, Krankenhäuser und vieles mehr versorgt, dabei aber selbst auf keinem sicheren Fundament aufgebaut ist? 

Ganz offensichtlich fehlt es aktuell an einer guten Lösung für dieses Problem und das macht einen Zusammenbruch der Stromversorgung umso wahrscheinlicher, je mehr wir als Gesellschaft trotzdem in diese Richtung weiterschreiten, ohne dabei wirklich zu wissen, was wir hier eigentlich tun. Es bleibt also an jedem einzelnen, vorbereitet zu sein, wenn es die Allgemeinheit nicht ist.